Eltern-Gedöns – Praxis-Tipps & Interviews mit Experten zu Erziehung und Leben mit Kindern
00:00:00: Wenn du mit dem Schimpfen aufhören möchtest und das bisher noch nicht geklappt hat, dann
00:00:04: ist diese Folge für dich.
00:00:06: Und wenn du nach der Folge sagst, alles ganz nett, aber so alleine schaffe ich das nicht,
00:00:11: dann habe ich auch was für dich.
00:00:12: Im September startet Drachenbending, das ist ein exklusives Coaching-Programm, wo ich
00:00:17: eine kleine Gruppe von Teilnehmerinnen dabei nämlich begleite.
00:00:21: Also geht es um die eigenen Wutausbrüche oder auch die Wut, wenn die gedeckelt ist.
00:00:25: Denn die Wut ist eine wunderbare Kraft, wenn wir dann einen bewussten Zugang zu haben und
00:00:30: dann verändert das auch was zum Guten in der Familie, wenn die nicht mehr so rauskommt
00:00:35: oder so fies Sticht.
00:00:37: Aber erst mal schön, dass du eingeschautet hast zu dieser Folge von Elterngelöns.
00:00:42: Mein Name ist Christopher End und ich unterstütze Eltern darin, ja, die Verbindung zu ihrem Kind
00:00:47: zu stärken, die Beziehung.
00:00:49: Und das Schimpfen oder unsere eigene Wut, unsere eigene Ärger, der ist nicht immer hilfreich.
00:00:57: Ja, das Schimpfen kann sogar schädlich sein, dazu kommen wir gleich auch noch und wie
00:01:01: es anders gehen kann.
00:01:02: Also ich begleite hier im Podcast jeden Dienstag mit einer ausführlichen Folge, mit einem großen
00:01:08: Interview, mit einem Gast und manchmal wie heute auch mit einer kleinen Solo-Folge, mit
00:01:13: einem Tipp, einer Motivation, einer Inspiration von mir.
00:01:17: Ansonsten begleite ich Eltern auch im Eins zu Eins, das kannst du hier in der Praxis in
00:01:22: Köln machen oder online.
00:01:23: Und natürlich auch in Kursen und Online-Programmen, wie zum Beispiel Drachenbändigen, das ist
00:01:29: das große Programm, da geht es um deine Wut und dass du einen gesunden Zugang zu deiner
00:01:34: Wutkraft bekommst.
00:01:35: Das kann nämlich mehr Leichtigkeit in deinen Familienalltag bringen, dass du präsenter
00:01:40: bist ohne in Schimpfen zu gehen und damit leichter deine Grenzen wahren kannst.
00:01:46: Ja und das bringt auch mehr Lebendigkeit und mehr Power in dein Leben.
00:01:50: Zum Reinschnuppern gibt es aber jeden Monat auch kleine Meisterklassen, da es ist eine
00:01:55: Stunde, da geht es um ein Thema.
00:01:57: Tauchen war kurz rein, Inspirationen, dann gibt es was sehr Praktisches, wo du was erfährst,
00:02:02: wo ich dir was an die Hand gebe und du du rausgehen kannst und dann kannst du wow, ich
00:02:06: habe es jetzt wirklich auch gespürt.
00:02:08: Alle Infos zu all meinen Angeboten, auch zu meinen Büchern findest du auf christopher-end.de
00:02:15: jetzt aber zum Schimpfen endlich.
00:02:18: Wie schon erwähnt am Anfang, das ist schädlich, das kann schädlich sein für dein Kind,
00:02:24: für eure Beziehung.
00:02:25: Ja das belastet die Eltern Kindbeziehung und es kann den Selbstwert vom Kind belasten
00:02:30: und viele Dinge mehr.
00:02:32: Es ist einfach nicht hilfreich beziehungsweise sogar schädlich, also gibt diese Forschung
00:02:39: wo wir sehen wird, dass quasi verbale Gewalt dazu zählt Schimpfen im gleichen Gehirnareal
00:02:48: wirkt wie körperliche Gewalt und Gewalt am Kind ist in Deutschland zum Glück verboten,
00:02:53: deswegen ist eine gute Idee damit aufzuhören.
00:02:55: Ja leider ist es nicht ganz so einfach, also dieses Ich höre auf zu Schimpfen ist schneller
00:03:04: gesagt als getan.
00:03:05: Aus mehreren Gründen.
00:03:08: Zum einen haben viele von uns das nicht anders gelernt und unter Stress greift unser Gehirn
00:03:16: auf altgelernte Muster zurück.
00:03:18: Und wenn ich in meiner Kindheit viel geschimpft worden bin und stehe selbst unter Stress,
00:03:23: weil mich mein Kind zum Beispiel anschimpft und schreit und nicht das tut was ich will,
00:03:27: obwohl ich jetzt ja gerade zu arbeiten muss, dann ist mein Akku leer und dann greift quasi
00:03:34: im Stress mein Autoprogramm und das beginnt zu schimpfen.
00:03:39: Das bedeutet, diese "Ich nehme das jetzt vor, ich stelle mir jetzt das vor" sind alles nette
00:03:46: Dinge, aber die funktionieren nicht, wenn da drunter etwas anderes arbeitet.
00:03:51: Okay, bevor wir da weiter einsteigen und ich die erkläre, wie ich das mache, wie ich das
00:03:58: mit meinen Klientinnen mache und wie aus dem Schimpfen rauskommen können, wie alle,
00:04:04: du auch noch ein, zwei Sätze vorweg zum Nicht-Schimpfen.
00:04:09: Das ist mir sehr wichtig, weil auf Schimpfen verzichten heißt nicht auf Konflikt zu verzichten.
00:04:17: Noch mal auf Schimpfen zu verzichten heißt nicht auf Konflikte zu verzichten.
00:04:25: Oder anders ausgedrückt, auf Schimpfen zu verzichten heißt nicht darauf zu verzichten
00:04:32: meine Grenze und die Grenze von anderen zu warnen.
00:04:35: Das ist mein Job als Eltern, meine Grenze zu warnen und die Grenze von anderen.
00:04:41: Ich sehe das leider häufig, dass das dann das beziehungsorientierte Ansatz, der bindungsorientierte,
00:04:48: der bedürfnisorientierte Ansatz quasi umschlägt ins Überbehütende, nennt das die liebe Inke,
00:04:55: Inke Hummel, meine Kollegin.
00:04:58: Und das ist ungünstig.
00:05:00: Aber dann erfüllen wir quasi die Bedürfnisse des Kindes und lassen das Kind aber quasi
00:05:07: wie frei rennen und nicht unsere eigenen Grenzen und die Grenzen von anderen Menschen schützen.
00:05:12: Und das ist etwas, was das Kind lernen darf und das lernt es in unserer Beziehung, dass
00:05:18: wir ihm sagen, nein, nicht die Schippe auf dem Kopf vom Jura aus hauen, das tut ihm weh.
00:05:26: Und es kann sein, dass das Kind es noch nicht versteht und sich noch nicht hineinversetzen
00:05:32: kann in das andere Kind, aber es darf es schon hören und wir schützen auch ganz konkret
00:05:37: das andere Kind.
00:05:38: Das ist sehr wichtig, das ist Teil unseres Jobs.
00:05:43: Und da kann man auch gut an dem Beispiel mit den Konflikten und dem Schimpfen und den
00:05:48: Grenzen kann man gut klarmachen, was der Unterschied ist zwischen autoritärem, überbehütenden
00:05:54: und beziehungsorientierten Leben.
00:05:56: Autoritäre.
00:05:57: Ja, die Autoritäre der Autorität.
00:06:01: die sind sehr gut im Grenzen setzen, das können die sehr gut. Das machen die nur sehr hart.
00:06:07: Die Überbehütenden aus der Erfahrung, dass mir das wie getan hat, wie meine Eltern die Grenzen
00:06:15: gesetzt haben, wie die mich bestraft haben, dass die mich aufs Zimmer geschickt haben und so weiter
00:06:19: und so fort. Es gibt ganz viele Dinge, die auf dem Äußerlich gar nicht schlimm gewesen sind,
00:06:29: wenn man so darüber spricht, aber für das Kind sehr verletzend war. Aus dieser Erfahrung
00:06:33: heraus gehen viele Eltern hin und kippen im Überbehütende unbewusst, weil sie wollen,
00:06:39: dass ihrem Kind ersparen und das ist ein guter, sehr wertvoller Ansatz und sie werden dann sehr
00:06:43: bedürfnisorientiert im Sinne von sie achten auf die Bedürfnisse des Kindes und sind sehr liebevoll.
00:06:50: Das ist das Kündigut. Das Beziehungsorientierte kombiniert beides, das kann beides, das kann
00:06:57: man Grenze setzen und kann diese Grenze liebevoll setzen und die Bedürfnisse des Kindes sehen
00:07:03: dabei und die eigenen Bedürfnisse sehen und damit vermitteln. Aber das geht nicht ohne Konflikt.
00:07:09: Der Konflikt ist ganz häufig Teil des Lebens. Also, was machst du jetzt? Du hast verstanden,
00:07:17: Schimpfen ist nicht gut. Du weißt leichtzeitig Grenzen setzen, Konflikte sind Teil des Lebens
00:07:22: und trotzdem rutscht du immer wieder in dieses Schimpfen. Dann wäre der erste Schritt dir das
00:07:30: anzugucken, was da passiert, was ist dieser Auslöser oder Trigger? Das können Glaubenssätze
00:07:36: sein, die bei dir aktiv sind. Das kann auch die eigene Geschichte sein, die eigene Erfahrung,
00:07:43: dass zum Beispiel du in einer ähnlichen Situation, dass es mit dir geschimpft wurde und so weiter und
00:07:49: so fort. Also, das ist eine Einladung da wirklich reinzuschauen und da zu schauen, woran liegt es
00:07:57: und wie kann es anders gehen. Und dieses "Was war da eigentlich?", "Was ist da eigentlich?",
00:08:03: ist wirklich ein wertvoller Schritt. Den kann man selbst alleine machen. Es geht meistens schneller
00:08:09: mit jemandem, der dich dabei begleitet. Jemand, der ausgebildet ist, sich sowas anzuschauen und
00:08:15: dir einen Raum geben kann, dass du es erforschen kannst und dann drehen kannst für dich. Das ist
00:08:20: das erste. Das zweite ist in der Situation, wenn du deinen Trigger, deinen Auslöser verstanden
00:08:28: hast und da vielleicht auch schon einen anderen Umgang mitgefunden hast, in der Situation,
00:08:32: dass du dich erstmal rausziehst, wenn du merkst, es kocht hoch und zu dir schaust. Er dich mit dir
00:08:40: verbindet und dann vielleicht, wenn es eine Geschichte war aus deiner Kindheit, dass er sagt,
00:08:46: "Ah, okay, der kleine Christopher ist ja gerade aktiviert. Kann ich mich mit mir verbinden,
00:08:52: kann für mich sorgen, für mein inneres Kind sorgen und mich auch so ein Stück weit regulieren."
00:08:58: Das ist die Voraussetzung und im dritten Schritt mich mit dem Kind zu verbinden, dass er irgendetwas
00:09:04: gemacht hat, wo es einen Konflikt gibt, wo ich jetzt im alten Anfang zu schimpfen. Und jetzt
00:09:11: verbinde ich mich mit dem Kind, um das Kind zu beruhigen und dann suchen wir gemeinsam nach einer
00:09:17: Lösung. Und es kann gut sein, dass ich alternativen Anbiete, handlungsalternativen Anbiete, weil
00:09:23: das dem Kind im Stressmodus dann oft auch nicht möglich ist. Das wären die drei Schritte aus dem
00:09:29: Schimpfen heraus, die ich verwertvoll halte. Also das erste ist zu schauen, was ist das, was dich
00:09:36: da schimpfen lässt. Sind das einfach nur Glaubenssätze, dass du denkst, Schimpfen wäre zum Beispiel
00:09:39: hilfreich oder dass du denkst, das Kind macht das, um dich zu manipulieren und so weiter und so fort?
00:09:45: Oder das ist was, was in dir sich daran erinnert und einfach du wirklich so merkst, boah, da übernimmt
00:09:51: was automatisch quasi meinen Handeln und Denken und ich sage Dinge und Schimpfetinge, die ich eigentlich
00:09:58: gar nicht schimpfen wollte, ja, dann ist das die Einladung da wirklich bei dir hinzuschauen. Zweiter
00:10:03: Schritt, in die Situation runterkommen, dich mit dir verbinden, dritter Schritt mit dem Kind
00:10:09: verbinden und gemeinsam suchen, wie können wir das lösen? Das ist beziehungsorientiert, wie ich es
00:10:16: verstehe. Wirst du beim Schimpfen quasi von dieser Wut, von diesem Ärger übermant her,
00:10:24: herzliche Einladung, Drachenbendingen, da schauen wir uns das an, da schauen wir uns das an, aber
00:10:31: nicht nur im Sinne von wie kann diese Wutausbruch kann der weggehen, sondern mein Ziel ist es dich
00:10:36: dahin zu bringen, dass du diese Wutkraft, deine Power her, dass du dir zu dir nimmst und für dich
00:10:43: nutzen kannst, um dein Leben, dein Familienleben anders zu gestalten. Das heißt du wirst da nicht
00:10:49: nur quasi auf eine Weise friedlicher, du wirst dann auch präsenter und kannst die Grenze klarer
00:10:56: setzen, ohne das Kind zu verletzen, ohne deinen Partner anzuscheißen, aber kannst du sagen nein
00:11:01: und kannst aber auch sagen ja und kannst dann beginnen zu gestalten. Das ist mein Ziel in diesem
00:11:09: Programm, kleines Programm, ganz wenige Leute, nur eine Hand vor Leute, 50 Leute, maximal und sieben
00:11:15: Wochen gehen wir da all in. Wenn du Lust hast, alle Infos auf christofferend.de. Das war es für
00:11:22: heute von mir, jetzt wünsche ich dir einen wundervollen Start in diesem Tag und ja, ich möchte an
00:11:27: dir so Stelle dir Danke sagen, danke, dass du eingeschaltet hast, denn die Tatsache, dass du dir
00:11:33: Zeit nimmst, um Inspiration, Motivation und Wissen und Tipps, Handlungstipps zu finden im Netz,
00:11:40: im Podcast, das zeigt ja wie sehr dir diese Verbindung zu deinem Kind am Herzen liegt und
00:11:46: auf einen ganz großes Dankeschön und jetzt einen guten Start in diesen Tagen.
00:11:50: Copyright WDR 2021
00:11:52: [Musik]