Eltern-Gedöns | Leben mit Kindern: Interviews & Tipps zu achtsamer Erziehung

Eltern-Gedöns | Leben mit Kindern: Interviews & Tipps zu achtsamer Erziehung

Eltern-Gedöns – Praxis-Tipps & Interviews mit Experten zu Erziehung und Leben mit Kindern

Transkript

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00:00:00: In dieser Folge erzähle ich dir, wie ich mir mein Kind angeschrien habe.

00:00:04: Zumindest bin ich sehr laut und sehr schneidend und ja, überhaupt nicht kooperativ und nett

00:00:10: gewesen.

00:00:11: Nicht so, wie ich mir das vorstelle, nicht so, wie es meinen Werten entspricht und darauf

00:00:15: bin ich auch nicht stolz.

00:00:16: Und trotzdem finde ich das wichtig davon zu erzählen.

00:00:19: Und ich erzählte auch, wie ich da wieder rausgekommen bin, wie ich damit umgehe, wie

00:00:23: ich überhaupt mit meiner eigenen Wut umgehe und wie du das auch schaffen kannst.

00:00:28: Aber erst mal schön, dass du eingeschaltet hast zu dieser Folge von Elterngelöhens.

00:00:32: Mein Name ist Christopher Händ und ich unterstütze Eltern darin, die Verbindung zu ihrem Kind zu

00:00:36: stärken.

00:00:37: Für mich bedeutet das, dass ich zuerst nicht mit mir selbst verbinden darf oder wenn du

00:00:43: anders ausdrücken möchtest, fände ich auf mich selbst schaue.

00:00:47: Dieser Schritt auf mich als Erwachsenen, als Elternteil zuerst, das ist etwas, was meine

00:00:53: Arbeit ausmacht.

00:00:54: Denn bei uns fängt es an.

00:00:57: Erst wenn wir klar haben, wie es uns gerade geht und was wir gerade brauchen, können

00:01:03: wir eigentlich erst für das Kind so richtig da sein.

00:01:06: Sonst fuschen uns unsere eigenen Gefühle, unsere eigenen unbefriedeten Bedürfnisse

00:01:12: dazwischen, unerfüllten Bedürfnisse.

00:01:14: So war das auch bei mir an dem Tag, als ich mein Kind anschrie.

00:01:18: Eigentlich hatte der Tag ganz gut angefangen.

00:01:21: Wir hatten nämlich noch Ferien und ich bin mit den Kindern zum Padessee gefahren.

00:01:25: Es war so einer dieser heißen Tage, um die 30 Grad rum und ein Padessee war genau das

00:01:31: Richtige.

00:01:32: Wir waren früh da, das war nämlich gut, weil ich schon gesehen hatte, auf dem Radar in

00:01:39: meiner App, das es gewittern könnte.

00:01:42: Und so habe ich mit einem Auge auch immer dahin geschaut.

00:01:46: Ich erzähle es ein bisschen ausführlicher in die Geschichte, damit du ein bisschen weißt,

00:01:49: wie so die Dinge gelaufen sind, wie sie gelaufen sind.

00:01:52: Also ich hatte ein bisschen das Wetter im Blick und merkte dann irgendwann, dass die

00:01:57: ersten Wolken kamen und habe dann ab und zu aufs Radar geguckt.

00:02:02: Und habe das im Auge behalten, weil ich keine Lust hatte, bei Gewitter im See zu sein mit

00:02:10: Kindern.

00:02:11: Und irgendwann formierten sich die Wolken zu Wolkentürmen und ich sah, okay, das sieht

00:02:17: sehr stark nach Gewitter aus und dann hörte man auch schon das so rollen und ich hatte

00:02:20: meine Kinder darauf vorbereitet, sie darauf hingewiesen und dann sind wir einigermaßen

00:02:25: zügig dann auch zum Auto gegangen, haben die Zelte abgebrochen und mussten dann weiter

00:02:32: den Berg hochgehen, durch ein kleines Wäldchen gehen.

00:02:34: Es war sehr heiß, sehr drückend.

00:02:36: Wir waren schon vier, fünf Stunden da am See gewesen und merken auch unsere Müdigkeit,

00:02:42: die Hitze.

00:02:43: Und mir saß das Gewitter so ein bisschen im Nacken, weil ich wollte da wirklich weg.

00:02:47: Ja, dann kam er zum Auto, das Auto war relativ zugeparkt auf diesem Waldparkplatz, hinter

00:02:53: mir standen Leute und ich fragte mich, wie ich da rauskommen sollte.

00:02:55: Dann haben wir uns ins Auto gesetzt, die Kinder verfrachten ins Auto und ich merkte, links

00:03:02: und rechts, die sind so eng, ich weiß nicht, ob ich da raus komme.

00:03:05: Das macht mir tatsächlich da ein bisschen Stress.

00:03:07: Das heißt, ich habe mir unseren Großen gefragt, kannst du bitte rausgehen und schauen und

00:03:13: mir Bescheid sagen?

00:03:14: Weil ich habe hinten am Auto so Signalgeber, aber ich habe keine Kamera und vorne auch nicht.

00:03:18: Und ja, ich hatte das Gefühl, ich komme da gar nicht vielleicht raus.

00:03:22: Dann habe ich angefangen zu wenden und dieses ganze Gumpiep hier von diesem Radar, der

00:03:28: warnte Abstandshalter.

00:03:29: Und mein Kind, das ich gebeten habe, dann auch schon ein bisschen angestrengt gebeten

00:03:35: haben, darauf aufzupassen.

00:03:37: Und das Kind fährt noch keine Auto, das weiß halt nichts.

00:03:40: Mein Jugendliches ist ein großes Kind, ein erwachsenes Kind, aber das weiß auch natürlich

00:03:43: da nicht so genau, was ich eigentlich will, weil es selbst noch nie in der Situation war,

00:03:49: ein Auto auszupacken.

00:03:50: Schon an dem Punkt waren wir ein bisschen angespannt.

00:03:53: Ich war an dem Punkt schon ziemlich geschwitzt von der Hitze und von dieser Anstrengung,

00:03:57: weder das Auto links noch rechts noch hinter mir anzufahren.

00:04:01: Und es war so ein Rausschaukeln.

00:04:04: Ja, dann kamen Leute, die gingen da vorbei, blieben stehen.

00:04:07: Und ich war mit meinem großen Kind kommuniziert und ich merkte, dass die Anspannung steigt.

00:04:13: Und dann haben wir es irgendwo hinten raus geschafft.

00:04:17: Die anderen Menschen haben auch Kommentare gegeben, die waren auch durchaus hilfreich.

00:04:20: Die waren irgendwann raus und das große Kind steigt wieder ein und sagt auf eine sehr

00:04:25: harte Weise zu mir, da war eine Frau, die hat gesagt, du hast das Auto angefangen.

00:04:31: Ich habe überhaupt gar nicht eine Frau gesehen.

00:04:34: Ich habe nur diese zwei Männer gesehen, die uns auch noch geholfen hatten.

00:04:37: Und ich merkte, wir berechen die Dämme und ich habe mein Kind sehr stark angegangen.

00:04:43: Welche Frau?

00:04:44: Ich habe keine Frau gesehen.

00:04:45: Und dann ging das so weiter und es wurde ziemlich laut zwischen uns, also der Großes

00:04:51: 18 zur Information, zur Orientierung.

00:04:54: Und ich war so gefühlt im Recht und fühlte mich missverstanden, dass ich mich umdrehte

00:05:03: und das andere Kind fragte, ob ich denn Recht hätte.

00:05:07: So, das ist, wenn man so drüber rechte, merkt man schon, wie absurd das Ganze ist.

00:05:12: Und das Kind hinten hat sehr auch relativ wütend und angespannt gesagt, ihr seid beide Akro.

00:05:19: Und das war der Punkt, wo ich dachte, okay, und das war der Punkt, wo ich ausgestiegen

00:05:26: bin, wo ich mich erstmal beruhigt habe.

00:05:30: Und das ist der erste Schritt in diesem ganzen Geschichten, wenn ich in die Wut komme.

00:05:35: Das ist die erste Aufgabe, dass ich zu mir gehe und ich mich wieder beruhige.

00:05:40: Das ist der Punkt, wo es tatsächlich helfen kann, wenn man so Regulationstechniken kann.

00:05:45: Das ist super hilfreich.

00:05:47: Ich habe gerade eine Meisterklasse gehabt, da sagt der Allenthalnehmerin, ja, da hilft

00:05:51: mir Breastworks, also eine Atemtechnik, mit der man sich runterholen kann.

00:05:56: Es gibt ganz wunderbare Techniken.

00:05:58: Es ist ganz gut, wenn man dann was hat, wo man weiß, dass es funktioniert für mich.

00:06:04: Hinweis an der Stelle, nicht jede Technik funktioniert bei jedem gleich gut.

00:06:08: Du darfst eine Technik suchen, die für dich funktioniert.

00:06:11: Ja, ich kann das oft einfach machen, dass ich innerlich den Schritt zurück gehe.

00:06:15: Ich brauche da keinen Atmen für mehr, aber an der Stelle war es für mich, dass mein

00:06:20: eines Kind sagt, ihr seid beide Akro.

00:06:22: Also, das erste Schritt, ich verbinde mich mit mir, ich beruhige mich.

00:06:27: Der zweite Schritt ist, dass ich jetzt die Beziehung kitte mit meinem Kind, dass ich

00:06:32: schaue, was brauchte, das Kind.

00:06:33: Auch wenn es dessen fast Erwachsene und Erwachsene das Kind war.

00:06:37: Das ist mein Kind, ich bin der Vater.

00:06:39: Also, wenn ich hingegangen habe, das versucht zu klären.

00:06:42: Das ist der zweite Schritt, der ist wichtig.

00:06:44: Es gibt immer noch Menschen, die der Meinung sind, sehr besonders authentisch seine Gefühle auszudrücken und das würde quasi auch, wer wichtig, dass ich meine Emotionen

00:06:55: auskotze,

00:06:57: Auslebe, man muss die Emotionen ja rauslassen

00:07:00: und

00:07:02: die anderen Leute müssen damit gucken, wie sie mit rechts recht kommen. Das ist andere Menschen als emotionalen Mülleimer

00:07:08: benutzen.

00:07:10: Ja, darum geht es nicht

00:07:13: und es ist auch nicht per se gut Gefühle immer rauszulassen, genauso wie es nicht per se gut ist immer alle Gefühle runterzuschlucken. Es kommt einfach drauf an.

00:07:21: Das ist Teil der Flexibilität, dass ich schauen kann, was ist denn

00:07:26: hier wichtig und richtig und hilfreich. Das habe ich in der letzten Podcastfolge, die ich auch an den Shownudsenummer verlinkte,

00:07:33: bin ich darauf eingegangen. Also an der Stelle habe ich gesehen, mir ist es wichtig, jetzt

00:07:37: die Beziehung mit dem Kind zu kitten. Das ist der zweite Punkt Beziehung

00:07:42: was braucht mein Kind?

00:07:44: Und der dritte Punkt ist dann, dass ich schaue,

00:07:47: was war da eigentlich los?

00:07:50: Ich gehe, das ist Deep Dive. Da gehe ich danach hin. Ich habe mich zum Beispiel hingesetzt und habe das einmal

00:07:56: durchgespielt. Ich meine jetzt spielen im Sinne vom Freispiel, das ist eine Methode mit der du

00:08:00: deine innerlichen Prozesse aufarbeiten kannst, bewusst werden kannst. Was war eigentlich bei mir los? Was war da für ein Gefühl da?

00:08:10: Wut, klar.

00:08:11: Frustration, klar. Und welches Bedürfnis war dahinter? Und ich kann dir sagen, als ich da tief getaucht bin,

00:08:16: ich bin, wenn wundert sie meiner Kindheit,

00:08:19: gelandet und hatte ein sehr versöhnliches,

00:08:23: ja, sehr versöhnliches, am Ende war das ein sehr versöhnliches Gespräch oder Begegnung mit meinem Vater.

00:08:30: Da gibt es ganz viele Möglichkeiten.

00:08:33: Also wenn du da am Anfang stehst, dann lade ich dich ein, dass du dich begleiten lässt, dass dir jemand

00:08:38: holst, der dich auf deinem Weg bei diesem Deep Dive, also schauen, worum geht es eigentlich, was ist da für einen Bedürfnis, was für eine Geschichte hinter

00:08:45: begleitet. Ich mache das, das ist meine Arbeit, was ich eins zu eins mache mit den Menschen.

00:08:50: Und das mache ich natürlich auch in meinen Kursen und Programmen wie Drachenbending. Da geht es um die Wut

00:08:55: der Erwachsenen, genau darum. Und diese drei Schritte.

00:09:00: Wir starten nächste Woche

00:09:02: Freitag der 6.9., das ist eine Meisterklasse, die kannst du auch so buchen.

00:09:07: Da erzähle ich dir noch mal diese Methode und wir üben die zusammen. Wir schauen mal ganz konkret hin, was bei dir

00:09:12: dich denn da so triggert. Also das ist die Einladung. Wenn du das möchtest, dann kriegst du quasi Blaupause und eine Übung, die ich begleite

00:09:20: und die Möglichkeit mir fragen zu stellen. Das ist diese Meisterklasse, das ist der Startschuss quasi für Drachenbending.

00:09:27: Danach kannst du auch alleine arbeiten, weiterarbeiten. Wenn du sagst, oh jetzt ist bei mir schon ganz schön groß mit der Wut und ich bin mir nicht sicher, ob ich das alleine schaffe, kannst

00:09:37: gerne zu Drachenbending kommen.

00:09:39: Zu Drachenbending, oh Gott. Also in das Coachingprogramm zu kommen, dann ist es eine Begleitung über acht Wochen.

00:09:47: Sehr intensiv, sehr nah dran. Ich nehme auch nur eine kleine Gruppe von Menschen, maximal sechs Personen sind das.

00:09:52: Weil es mir darum geht, wirklich mit jedem einzelnen zu arbeiten, auch zu sehen, wo stehst du, was brauchst du jetzt und wo möchtest du hin?

00:10:00: Das heißt, du kriegst da auch eine Begleitung, nicht nur über die Kursplattform, nicht nur über die

00:10:07: über unsere Calls, über die Coachings, sondern auch über Messenger. Aber das geht nicht, kann ich wirklich nur machen für eine kleine Gruppe von Menschen.

00:10:15: Falls ihr es interessiert, schau auf christophaminusend.de. Da findest du alle Informationen zu Drachenbending, zur Meisterklasse, zu den Wutanfällen, Wutausbrüchen in Erwachsenen und viele, viele andere Sachen mehr.

00:10:31: Ich teile diese Geschichte auch deswegen, weil manchmal so eine unrealistische Erwartung besteht, dass nur, weil ich ein Podcast mache oder nur weil jemand ein Buch schreibt, der quasi seine ganz Elternrolle perfekt ausfüllt. Das ist natürlich Käse, wir sind alle Menschen.

00:10:49: Und ich würde von mir schon behaupten, dass ich sehr ruhig sein kann, dass ich auch Wutanfälle meines Kindes gut begleiten kann.

00:10:58: Es kippt diese Punkte, wo es bei mir auch kippt. Und dann sind es diese drei Schritte, die mir helfen. Also erst mit mir verbinden und um meine Gefühle und Bedürfnisse mich kümmern.

00:11:09: Das heißt nicht, dass ich das Bedürfnis in dem Moment komplett erfüllen muss, aber das zu sehen ist der erste Schritt.

00:11:15: Das zweite, die Beziehung zu kitten, die Bindung da drauf zu schauen, was braucht denn, dass das ist die andere Seite, mein Kind.

00:11:24: Das dritte ist mir anzuschauen, wie so passiert mir das, was ist eigentlich bei mir dahinter. Und dieser Schritt ist so, so wichtig, sage ich dir, weil sonst bist du immer nur in den Schritten eins und zwei gefangen und das wiederholt sich.

00:11:37: Ja, dann ändert sich nichts. Dann kommt es zu einem Wutausbruch, dann entschuldigst du dich, dann kommt es zum Wutausbruch und du entschuldigst dich.

00:11:45: Und das ist alles völlig okay, wenn es ein Weg ist, wenn du dich auf den Weg machst und sagst, okay, mein Ziel ist das, dass ich das verändere.

00:11:54: Das kriegt das Kind doch mit und das ist völlig anderes, als wenn du hingehst und das einfach so weiter machst. Das ist eine andere Hausnummer.

00:12:04: Und ich möchte sagen, das ist möglich, denn nach diesem Streit, nach diesem Konflikt und nach meinem Schauen, nach Innen und meinem persönlichen Deep-Dive hat sich die Beziehung und mein Umgang mit meinem großen Kind nochmal wirklich geändert.

00:12:20: Und das ist das, wo ich sagen möchte, was ich mit dir teilen möchte, das ist möglich. Veränderung ist möglich, Veränderung ist möglich, auch wenn du denkst, boah, ich habe da schon Jahre, Jahrzehnte.

00:12:32: Das ist wirklich eine große Botschaft, die mir sehr am Herzen liegt.

00:12:35: Drachenbändigen, Start 6.9. am gleichen Tag ist die Meisterklasse, du kannst doch erst in die Meisterklasse kommen und dann dich entscheiden, ob du Drachenbändigen mitmachst, dann wird dir der Preis, kriegst du einen Rabattcode über die Höhe der Meisterklasse und dann wird das angerechnet.

00:12:52: Jetzt möchte ich dir Danke sagen, dafür, dass du eingeschaltet hast. Denn die Tatsache, dass du dir hier die Zeit nimmst, immer wieder Impulse, Motivation und Inspiration im Netz zu suchen, das zeigt ja, wie sehr dir diese Verbindung zu deinem Kind am Herzen legt.

00:13:10: Und ich finde, das ist ein Grund, Danke zu sagen. Und jetzt wünsche ich dir alles Liebe und Gute und einen schönen Start in diesen Tag.

00:13:18: [Musik]

Über diesen Podcast

Jede Woche bringe ich dir einen Gast oder eine Anregung zum Thema achtsames Elternsein. Als Gäste lade ich Expertin und Experten aus dem Bereich Pädagogik und Psychologie oder achtsames Elternsein ein. Immer geht es um die Frage: Wie können wir ein gelingendes Familienleben gestalten?

von und mit Christopher End – Eltern-Coach | Achtsames Elternsein

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