Eltern-Gedöns – Praxis-Tipps & Interviews mit Experten zu Erziehung und Leben mit Kindern
00:00:00: sich zu beklagen, gar sich auszukotzen, das hat keinen guten Leumund in unserer Gesellschaft.
00:00:05: Und gleichzeitig tun es doch so viele von uns. Die gute Nachricht hinter diesem Beklagen,
00:00:11: hinter diesem Auskozen steht etwas, was dir wirklich dienlich sein kann. Vorausgesetzt,
00:00:17: du vermeidest folgende drei Fehler. Aber erst mal schön, dass du eingeschaltet hast zu dieser Folge
00:00:23: von Elterngedülens. Mein Name ist Christopher End und ich begleite dich dabei, die Beziehung,
00:00:29: die Verbindung zu deinem Kind zu stärken. Ja, gerade wenn sie gestört ist und wenn du denkst,
00:00:35: oh, irgendwas läuft da schief. Dann bin ich für dich da. Dazu bringe ich dir jeden Dienstag
00:00:40: ein ausführliches Interview mit einem Gast. Freitags gibt es dann häufig eine Solo-Folge von mir,
00:00:46: eine kurze Folge wie heute, in der ich dir ein Tipp gebe oder eine Inspiration für deinen Eltern
00:00:51: sein. Und ja, manchmal reichen diese ganzen Tipps und Inspirationen auf Podcast, Blogs oder in
00:00:59: Büchern nicht weiter. Ich weiß und auch dann bin ich an deiner Seite. Ich begleite dich in Einzelsitzung
00:01:04: oder in Online-Programmen. Das sind langfristige Coaching-Programme, wie zum Beispiel der Kreis
00:01:11: der Väter, der startet jetzt am 20.11. da begleite ich eine Gruppe von Vättern. Jetzt aber zum Thema
00:01:17: der heutigen Folge beklagen. Drei Fehler und wie auskotzen dir wirklich hilft? Was sind jetzt
00:01:24: diese drei Fehler? Der erste Fehler ist, dass du dich überhaupt nicht auskotzt, dass du das quasi
00:01:30: alles mit dir selbst ausmachst und zwar in dir, dass du es in dir drinnen hältst. Also dieses
00:01:38: einsame Wolf-Konzept oder "Syndrom", könnte man auch sagen. Das befällt leider ganz häufig in
00:01:45: unsere Gesellschaft Väter. Das hat übrigens nichts damit zu tun, dass wir damit zu geboren
00:01:49: werden. Ja, also wenn das Baby auf die Welt kommt, das teilt sich sehr genau mit über Affekte,
00:01:55: Gefühle, über seine Bedürfnisse und zwar sehr direkt. Du siehst den Baby immer an, ob es gerade
00:02:02: gut gelaunt ist oder ob es ihm nicht so gut geht. Einmal lächelt es oder ist friedlich und einmal
00:02:07: weint es oder schreit. Es gibt ja jetzt biologisch keine großen Unterschiede, die Geschlechter
00:02:13: betreffen. Die Babys weinen oder sie weinen nicht. Da sind wir alle gleich. Das ist die gute
00:02:20: Nachricht, denn das heißt ja, dass das meiste von dem, dass wir unsere Gefühle nicht zeigen können
00:02:25: oder nicht spüren können, dass das angelernt ist. Und wenn es angelernt ist, dann kannst du es auch
00:02:31: neu lernen. Also kleiner Exkurs, das heißt der einsame Wolf, das sind leider oft Männer und auch
00:02:37: Off-Fetter, die machen das alleine mit sich aus. Was sind die Folgen? Der Druck in dir bleibt bestehen.
00:02:43: Ja, das Problem ist nicht gelöst, sondern das ist in dir, das Gefühl ist angestaut. Das zeigt sich
00:02:48: übrigens auch auf kognitiver Ebene, dass zum Beispiel diese Gedanken sich immer weiter kreisen
00:02:52: und weder nicht aus diesem Kreisen herauskommen. Ja und es fehlt quasi auch das Gefühl, dass das
00:03:01: okay ist, dass es mir schlecht geht und das ist ein Gefühl der Annahme und es fehlt mir auch eine
00:03:07: fehlende Außensicht. Das sind nämlich drei Dinge, die wichtig sind. Also erst mal, dass ich, dass
00:03:15: dieser Druck raus kann, dass ich das Gefühl bekomme, dass es okay ist, dass dieser Druck überhaupt
00:03:21: da war und dass ich dann eine Außensicht bekommen, ein Perspektivwechsel, einen neuen Dreh. Und das
00:03:27: fehlt beim einsamen Wolf ganz, ganz häufig und damit dreht er sich, bleibt er an der Stelle wie
00:03:34: gefangen. Der zweite Fehler ist, wenn du kotzt dich aus, aber bei jemandem, der das nicht adäquat
00:03:40: unterstützt. Also da geht der Druck kommt raus. Nur auf der anderen Seite ist jetzt keiner, der da
00:03:44: empathie für hat so richtig, sondern sofort mit Gegenvorschlägen kommt oder die erzählt,
00:03:50: weshalb das alles nicht so schlimm ist und da ja du müsstest mal andere gucken,
00:03:53: den geht es viel schlechter und so weiter und so fort. Das heißt, da kommt zwar geht der Druck
00:03:58: raus und es wird auch ein bisschen gehört, aber gleich kommt ein wie eine Klatsche,
00:04:02: jemand, der so eine Gegenrede stellt und das ist wissen wir, das ist für die meisten Menschen
00:04:06: nicht hilfreich. Sie fühlen sich dann nicht mit ihrer persönlichen Herausforderung gesehen. Es gibt
00:04:11: auch eine andere Möglichkeit, dass die gegenseite das sieht, aber es quasi umschlägt dann wie in
00:04:19: so ein Lestern. Dann ist es ein gemeinsames Klagen, das ist quasi der dritte Fehler, wenn man ins
00:04:24: Lestern abrutscht. Das heißt, ich würde dann irgendwo hingehen und sagen, boah, meine Frau und
00:04:29: so und so oder mein Kind, das ist ganz schlimm und die gegenseite schlägt die gleiche Kerbe, sagt,
00:04:35: ja du hast auch eine unmögliche Frau, die hat einer der Waffe oder das Kind, das muss man mal so und
00:04:41: so machen und überhaupt, das geht ja gar nicht. Das heißt, da hast du auch den Druck kann raus,
00:04:47: du gehst damit nach außen und draußen gibt es quasi wie ein empathisches Verstehen schon,
00:04:52: aber es fehlt dieser Perspektivwechsel und es fehlt auch die Annahme auf eine Weise,
00:04:57: ja, das wäre der dritte Fehler ins Lestern abzugleiten. Ich mache das an der Stelle ein
00:05:02: bisschen prototypisch, ich mache das auch ein bisschen übersteigert, überzeichnet, auch wo wir
00:05:08: hin wollen eigentlich und an der Stelle ist mir wichtig zu betonen, dass das alles menschlich ist,
00:05:14: ja. Und das hat auch Lestern hat quasi wie ein Wert, nur wenn du da drin immer gefangen bist
00:05:22: auf eine Weise, also wenn das immer sich wiederholt und es keine Lösung gibt, dann ist das ein
00:05:26: Gefängnis, ja, dann ist das ein Muster, was sich wiederholt und das kannst du auch mit jemandem
00:05:30: zusammen im Gespräch wiederholen, dieses gemeinsame Lestern und dann geht es uns nicht besser,
00:05:36: dann verändern wir nicht die Situation. Also was wäre denn jetzt die Lösung? Die Lösung würde
00:05:42: Ich würde etwas umfassen, dass diese drei Punkte
00:05:47: abdenkt. Erstmal, du hast einen Raum, dich auszudrücken, dich auszukotzen. Das gibt es. Es kann
00:05:51: raus aus dir. Das heißt, da geht der Druck, sinkt auch. Was jetzt hilfreich ist, wenn das, was
00:05:59: sich angestaut hat, rauskommt. Dass deine Person ist, die das hören kann, die, an zwar wie sie's
00:06:07: hört, ist wichtig. Dass sie mit Verständnis da drauf schaut. Dass sie es nicht sofort wegredet,
00:06:13: sondern dass sie eher versteht, dass sie es sogar annehmen kann und mit Empathie drauf schauen kann.
00:06:19: Das ist eine ganz wertvolle Erfahrung, die viele nicht gemacht haben. Und dann kann das
00:06:25: aktives Zuhören nennen oder personenzentrierte Gesprächsführung nach Karl Rogers oder GFK,
00:06:30: wo ich einfach das, was der andere mir mitteilt, validiere, wo ich sage, okay, ich sehe, dir geht's
00:06:36: gerade nicht so gut. Du musst es dich mal richtig auskotzen oder es geht dir ja zum Kotzen gerade.
00:06:42: Das auch so zu benennen, das kann sehr, sehr hilfreich sein, weil der andere erfährt,
00:06:46: oh, ich bin gehört worden und verstanden worden. Es ist etwas, was viele von uns in ihrer eigenen
00:06:52: Biografie gar nicht gelernt haben. Und es ist so wichtig, dass wir uns gehört und verstanden fühlen.
00:06:58: Und wenn dieser zweite Schritt geschehen ist, und das kann da wirklich eine Weile gedauern,
00:07:04: dauern bis der andere sich dann auch beruhigt, das merkt man, da geschieht etwas auch in der
00:07:10: Beziehung zwischen dem, der zuhört und dem, der sich auskotzt. Da passiert etwas. Also da gibt's
00:07:17: so eine Art Pacing, so ein Einschwingen aufeinander. Und wenn das geschehen ist und der andere wirklich
00:07:23: zur Ruhe kommt mehr und mehr, dann erst dann ist der Punkt da, wo ich ein Perspektivwechsel einleiten
00:07:31: kann. Oft geschieht es auch aus der Person, die sich ausgekotzt hat von selbst, wo der dann sagt,
00:07:36: das ist ja wie, wenn man sich wirklich auskotzt, war der kranker, das ist dann irgendwann
00:07:39: besser geht. Und man denkt, oh, ja jetzt habe ich, was merke ich gerade, ich habe Hunger auf
00:07:44: eine Gemüse, Brühe oder was auch immer. Und das kann man aber auch von außen quasi unterstützen,
00:07:51: diesen Perspektivwechsel einladen, dass es zu einem Dreh kommt, dass ich zum Beispiel jetzt
00:07:55: mir überlege, ja, was würde denn, wie geht's deiner Frau bei der ganzen Geschichte? Oder wie
00:08:02: geht's deinem Kind? Ja, oder wie könnten wir drauf gucken, gucken, gucken, was ist eigentlich das
00:08:09: wertvolle in dieser Situation? Was ist das Geschenk da drin? Wofür war diese Erfahrung gut? Es braucht
00:08:18: allerdings um solche Fragen zu stellen, ein bisschen Fingerspitzengefühl und auch ein Vertrauen,
00:08:23: eine vertrauensvolle Beziehung. Ja, jetzt hast du den Fahrplan, das ganze übrigens kann man gut
00:08:30: lernen in der Kreisarbeit, das ist ein Begriff oder Council, Way of Counseling, das sind, oder Circle
00:08:37: Way, das sind eine Möglichkeit, eine nicht-hierarchische Art und Weise miteinander zu sprechen. Es geht
00:08:44: aber vor allem diese Haltung, diese drei Punkte, die ich auch beschrieben habe, also dass ich Raum
00:08:48: habe für mich, dass da Verständnisempathie ist und dass es eventuell sogar in Dreh gibt,
00:08:53: ein Perspektivwechsel. Genau, das kann man in einem Kreis erfahren, das kannst du aber auch einfach so
00:08:59: üben und einsetzen. Das würde mich übrigens interessieren, wenn du hier sowas umsetzt, ja,
00:09:05: also eine Inspiration, die ich dir gebe, wenn du denkst, oh, da hat da irgendwas Klick gemacht
00:09:10: bei mir und das teilt es doch mal mit mir oder teilt es bei Instagram oder irgendwo und verweist
00:09:17: auf dem Podcast, dann hilfst du noch ein bisschen hier die Message zu verbreiten. Mich persönlich
00:09:21: interessiert es aber vor allem, ja, das was ich hier auch in den Solo-Folgen bringe,
00:09:27: bringt dir das was und ich freue mich so, wenn es bei den Menschen was bewegt. Ich habe gerade ein
00:09:32: großes Programm abgeschlossen, Drachenbändigen und brauche es. Ich bin dann so erstaunt, was die,
00:09:38: das waren nur Väter, was die Väter da bewegt haben, was die in ihrem Familienleben geändert haben.
00:09:44: Ich bin da wirklich begeistert und erstaunt. Ich weiß ja, dass diese Methoden funktionieren,
00:09:51: ich bin da sehr überzeugt von und gleichzeitig am Ende von so einem Prozess stehe ich da immer
00:09:57: und bin stückweit auch sprachlos. Und das freue ich mich auch, wenn ich hier so was in den Raum
00:10:02: gebe oder den Podcast und du sagst, ey, das hat mir geholfen, dann schreib mir doch einfach,
00:10:07: das macht mir von einer große, große Freude. Und falls du jetzt sagst, ey, das finde ich so cool,
00:10:11: das möchte ich auch mal erleben, die nächste Möglichkeit wäre der Kreis der Väter, sorry,
00:10:16: nur für Väter diesmal und da üben wir genau das, was ich heute besprochen und beschrieben habe.
00:10:24: Der Kreis der Väter, nur für Väter, nur für Sechsteilnehmende, nur alle zwei Wochen abends
00:10:33: ein Call, Mittwochabend 20 Uhr, drei Monate, alle Infos auf christophaminusend.de, da findest du
00:10:41: auch alle Infos zu meinen anderen Angeboten, ob es Bücher oder Meisterklassen sind. Das war's
00:10:46: für heute. Ich möchte dir jetzt Danke sagen, danke, dass du eingeschaltet hast, danke, dass
00:10:52: du vielleicht auch den Podcast empfiehlt. Ich weiß, dass tun viele viele von euch ein großes
00:10:56: Dankeschön an dieser Stelle. Ja und vor allem, dass du dir die Zeit genommen hast, hier was
00:11:00: eine Inspiration oder einen neuen Blick auf deinen Elternsein zu erhaschen, weil das zeigt dir, dass
00:11:08: du dir diese Zeit nimmst, wie sehr dir die Verbindung mit deinem Kind am Herzen legt und
00:11:14: dafür möchte ich dir wirklich großes Dankeschön mit auf den Weg geben und jetzt dir alles Liebe und
00:11:19: gute für diesen Tag. Bis bald!
00:11:22: [Musik]