Eltern-Gedöns – Praxis-Tipps & Interviews mit Experten zu Erziehung und Leben mit Kindern
00:00:00: Ich liebe meine Kinder wirklich.
00:00:02: Und trotzdem habe ich manchmal diesen Gedanken, können die bitte aufhören oder weggehen.
00:00:07: Wenn du sowas kennst, du bist nicht allein.
00:00:10: Und du bist auch kein schlechter Mensch, keine schlechte Mutter, kein schlechter Vater.
00:00:14: Warum du so reagierst, wie du reagierst.
00:00:17: Und wie du mit dieser Scham umgehen kannst, darum geht es in dieser Folge.
00:00:21: Aber erstmal schön, dass du eingeschaltet hast zu Elterngedöns in fünf Minuten.
00:00:25: Mein Name ist Christopher L.
00:00:27: Ich unterstütze Eltern darin, die Verbindung zu ihrem Kind zu stärken.
00:00:31: Auf deinem Weg des Elternseins begleite dich in Einzelsitzungen,
00:00:35: in Coachingprogrammen wie "Wut macht's gut" und hier im Podcast.
00:00:40: Vielleicht kennst du das, du willst einfühlsam sein, dein Kind gewaltfrei beziehungsorientiert, friedvoll begleiten.
00:00:48: Und gleichzeitig nervt dich dein Kind.
00:00:51: Diese beiden Gefühle, Liebe und Generftsein, schließen sich nicht aus.
00:00:56: Sie sind menschlich und sie gehören zum Elternsein dazu.
00:00:59: Das ist ein häufiges Missverständnis,
00:01:02: eine Fehlannahme, dass Liebe und Generftsein nicht zusammenpassen,
00:01:06: dass nicht zwei widersprechende Gefühle da sein können.
00:01:10: Es ist eigentlich ganz einfach, beide Gefühle haben ihre Berechtigung.
00:01:16: Beide Gefühle verweisen auf etwas, was wichtig ist für dich.
00:01:20: Das Generftsaine, das kommt aus einer Überforderung,
00:01:24: da reagiert unser Nervensystem und reagiert auf diese Herausforderung, Überforderung auf den Stress.
00:01:31: Nicht auf Logik.
00:01:33: Bei vielen kickt dein dieser Scham rein, das darf ich doch nicht denken.
00:01:36: Und manchmal steckt etwas tieferes dahinter,
00:01:39: all die Überzeugungen wie "Ich darf nicht genervt sein und ich muss es perfekt machen".
00:01:43: Also, diese Reaktionen sind normal.
00:01:46: Und sie müssen es nicht bleiben.
00:01:49: Also, was kannst du tun, statt dich zu verurteilen, wie kommst du aus der Scham raus?
00:01:54: Den ersten Schritt sind wir schon gegangen.
00:01:56: Wissen ist ganz häufig die Grundlage für Veränderungen.
00:02:00: Also zu wissen, dass Gefühle gleichzeitig da sein können,
00:02:03: dass die sich nicht aufheben oder dass die Generftheit nicht
00:02:08: deine Gefühle der Liebe und Zuneigung absprechen.
00:02:11: Das ist die Grundlage.
00:02:13: Ich sage immer, aus Verstehen erwächst Verständnis.
00:02:16: Gefühle dürfen nebeneinander sein.
00:02:18: Die sind für dich da und nicht gegen dein Kind.
00:02:21: Im nächsten Schritt kannst du wahrnehmen, was in dir da ist.
00:02:26: Wahrnehmen bedeutet, ich spüre, da ist was in mir, ein Gefühl, eine Emotion.
00:02:31: Und dann kann ich sie benennen.
00:02:33: Ohne quasi sie dem anderen, in dem Fall meinem Kind um die Ohren zu auben.
00:02:38: Das ist ein Unterschied, wenn ich merke, ich bin gestresst, ich bin erschöpft,
00:02:42: ich will eigentlich nicht mehr meinem Kind zuzuhören.
00:02:45: Oder ich sage, du nervst mich, ja, geh mir nicht auf den Senkel.
00:02:51: Das ist ein deutlicher Unterschied.
00:02:54: Und es ist wertvoll hinzuschauen, woher kommt dieser Druck eigentlich,
00:02:58: dieser Stress, diese Überforderung.
00:03:00: Kommt das aus dem jetzt, dann ist es ein guter Hinweis,
00:03:03: weil dann kann ich mal schauen, was ich jetzt verändern kann.
00:03:06: vielleicht aus meiner persönlichen Geschichte, wenn es auch wertvoller hin zu gucken, weil
00:03:11: dann kann es sein, dass sich das immer wiederholt. Ja, das mit den Gefühlen wahrzunehmen, das
00:03:16: zu verstehen, woher kommt es, vor allem aus der Vergangenheit. Das braucht meistens Zeit,
00:03:21: um das herauszufinden und das zu lernen. Und genau deswegen sei sanft mit dir. Sanftheit
00:03:27: ist ein gutes Stichwort, denn an der Stelle hilft einfach Selbstempathie, Selbstmitgefühl.
00:03:33: Also als Beispiel, mein Kind, meine Jugendlichen Kinder kommen rein gerne abends, wenn wir
00:03:38: so verliegen, Fernseh gucken und dann wollen die was erzählen und wollen von uns was
00:03:42: nachhaben. Da kommen die sehr spät und dann bin ich manchmal einfach genervt. Wenn ich
00:03:48: an dieser Stelle Selbstmitgefühl praktiziere und auf mich schaue und merke, ich habe keine
00:03:53: Lust, meinem Kind zuzuhören, aber es dahinter, ich bin erschöpft, ich will nicht mehr noch
00:04:00: mehr regulieren, habe ich ein ganz dagschnolles Therapeutekoch gemacht. Aber ich bin erschöpft,
00:04:05: es war ein langer Tag, dann kann ich ein bisschen freundlich mit mir sein. Das kann auch ein
00:04:10: Satz sein, den du demnimmst einfach so was wie "aus war ein langer Tag" oder "ich bin
00:04:14: gerade erschöpft" oder "ich bin gerade für mich was anstrengt" oder "ist es anstrengt".
00:04:20: Die Wut meiner Kinder waren oft der Moment, in dem ich meine eigenen Grenzen gespürt
00:04:25: habe, nicht immer liebevoll, aber ehrlich und authentisch. In Wut macht es gut, schauen
00:04:31: wir genau dahin und zwar nicht mit dem Anspruch jetzt alles richtig zu machen, sondern dass
00:04:36: du es in deiner Geschwindigkeit für dich in deiner Weise machen kannst, so dass es
00:04:40: zu dir und deinem Kind passt. Die meisten Eltern, die ich begleite, wissen genau was
00:04:44: sie anders machen wollen, die haben schon viel gelesen, aber dann klappt es nicht. Nicht
00:04:48: weil sie zu wenig wissen, sondern weil da etwas tiefer setzt. Und genau da gehen wir
00:04:54: hin. Schritt für Schritt, ja wie beim Vokal lerne, nicht alles auf einmal, sondern im
00:04:59: Alltag, mit Zeit zum Üben in kleinen Schritten, die machbar sind. Deshalb nehmen
00:05:05: wir uns auch zwölf Wochen Zeit dafür. Ich begleite dieses Programm jetzt schon einige
00:05:09: Jahre und ich kann dir sagen, Veränderung ist möglich, auch für dich. So meine
00:05:16: Fähigkeit glaube ich, ist da, dass ich da genau auf dich schaue und mit dir, wenn
00:05:20: du möchtest, auch in die Tiefe gehe, damit sich da was verändern kann. Und das
00:05:25: wirst gleichzeitig leicht machen und in Schritten, die für dich auch gebar sind
00:05:29: und machbar sind, weil das ist mir wirklich wichtig, dass du am Ende sagst, oh cool,
00:05:32: ich habe was hier verändert in meinem Familienleben. Wenn du dich darin wieder
00:05:36: findest, schau dir das Programm an, den Link findest du in den Shownotes oder auf
00:05:41: meiner Webseite christoffer-end.de. Das war's für heute, jetzt möchte ich der
00:05:46: Danke sagen, dass du eingeschaltet hast. Denn die Tatsache, dass du dir die Zeit
00:05:49: nimmst, dir eine Podcast-Inspiration für deinen Eltern sein zu suchen, das zeigt
00:05:54: doch, wie sehr dir die Verbindung zu deinem Kind am Herzen lebt.
00:05:58: Großes Dankeschön dafür und jetzt alles liebe dir. Bis bald!
00:06:05: [Musik]