Eltern-Gedöns – Praxis-Tipps & Interviews mit Experten zu Erziehung und Leben mit Kindern
00:00:00: Heute geht es um eine Frage, die viele Eltern gerade beschäftigt.
00:00:04: Welche Schule ist die richtige für unser Kind?
00:00:08: Erst einmal, schön, dass du eingeschaltet hast zu dieser Folge von Elterngedöns.
00:00:12: Mein Name ist Christopher End und ich unterstütze Eltern darin, die Verbindung zu ihrem Kind zu stärken und die Verbindung zu sich selbst, denn das ist ganz oft die Voraussetzung von der bewusste Veränderung in deiner Familie.
00:00:25: Auf deinem Weg des Elternseins begleite ich dich in therapeutischen Einzelsitzungen In Online-Programmen wie Trochanpending oder Kreis der Väter, in Büchern und hier im Podcast.
00:00:37: Ja, wie wählen wir die richtige Schule aus?
00:00:39: Mit dieser Frage kamen jetzt Eltern zu mir und ich kann mich noch selbst gut an diese Fragestellung erinnern.
00:00:47: Ich weiß, dass das viele Eltern beschäftigt.
00:00:49: Tun wir das Richtige?
00:00:51: Und ja, es ist eine große Entscheidung.
00:00:54: In dieser Folge will ich dir was mitgeben, was die Entscheidung ein wenig leichter machen kann.
00:00:59: und dir ein paar Tools oder Tipps mit an die Hand geben.
00:01:03: Also, wie finden wir die richtige Schule?
00:01:05: Ja, die richtige Schule.
00:01:07: Das ist schon Teil des Problems.
00:01:09: Als ob es eine richtige Schule gäbe.
00:01:11: Wer legt das fest?
00:01:12: Es gibt nirgendwo ein Buch, ein großes Buch, wo drin steht, was jetzt die richtige Schule ist.
00:01:16: und wenn du die wählst, dann ist alles gut.
00:01:20: Wir wissen schlicht nicht, was auf uns zukommt.
00:01:24: Das ist die unangenehme, wie auch erleichternde Nachricht.
00:01:28: Klar, wir können schauen, was spricht für diese eine Schule, was spricht für jene, aber am Ende ist das wirklich ein Stochen im Nebel.
00:01:38: Denn das Allerwichtigste, aus meiner Sicht, ist, dass sich dein Kind wohl fühlt.
00:01:43: Und das können wir leider nicht vorher wissen.
00:01:46: Wir können Hinweise dafür entdecken, ja, Dinge, die das wahrscheinlicher machen.
00:01:51: Aber am Ende zeigt sich das erst im Alltag.
00:01:55: Denn diese wesentlichen Elemente können wir erst erfahren, wenn es so weit ist.
00:01:58: Und das sind die Beziehungen.
00:02:01: Die Beziehung zur Lehrkraft, die Beziehung zu anderen Kindern.
00:02:05: Ja, selbst wenn du die Lehrerin in der Grundschule superfindest oder den Lehrer an der weiteren Füllenschule ganz toll findest.
00:02:13: Ja, selbst wenn dein Kind sich mit denen super versteht an einem Kennlerntag.
00:02:17: Das heißt nichts, aber auch gar nichts langfristig für die Beziehung.
00:02:22: Die zeigt sich erst, die gestaltet sich ja erst, die entwickelt sich ja erst.
00:02:27: Die Beziehung zu den anderen Kindern, ja.
00:02:31: Ich weiß, wir wollen das Beste für unser Kind.
00:02:33: Wir wollen am liebsten das den Weg vorzeichnen.
00:02:37: Aber das ist nicht möglich.
00:02:38: Da ist an dieser Stelle viel loslassen und Vertrauen.
00:02:43: Ja, nötig.
00:02:45: Ich verwende gerne das Bild vom Segeln im Nebel.
00:02:48: Und ich meine das so, dass es dir ein Stück von der Last nehmen soll.
00:02:51: Ja, du fährst da auf Sicht und du musst schauen, was da geschieht und dann reagieren.
00:02:56: Denn die Zukunft ist nicht klar.
00:02:58: Ja, wir entscheiden jetzt.
00:03:02: Heißt das, dass die Entscheidungen völlig egal sind?
00:03:04: Nein, sind sie nicht.
00:03:06: Aber nicht so sehr wegen ihres Outcamps, also wegen eines richtigen Ergebnisses, sondern eher wegen des Prozesses.
00:03:12: Und der ist wichtig.
00:03:15: Also, wie entscheiden wir jetzt?
00:03:18: Wichtig ist, dass das etwas ist, wo am Ende sich quasi dein Kind wohlfühlt mit und ihr euch okay findet.
00:03:27: Aus meiner Sicht.
00:03:28: Also es geht um ein Aushandel, ein Auslohn, was gefällt denn dir mein Kind, was gefällt uns, womit tun wir uns schwer, was sind Rahmendingen, was geht gar nicht für uns, sich darüber auszutauschen, untereinander als Eltern, wenn eine Paarbeziehung da ist und mit dem Kind.
00:03:47: Ja, wir tragen eine größere Verantwortung für das Geschehen.
00:03:50: Wir sind die Erwachsenen, wir können das anders einschätzen.
00:03:54: Aber das Kind, das Schulkind, trägt auch eine Verantwortung.
00:03:58: auch einen Teil der Entscheidung zu sein.
00:04:01: Auch bei der Wahl der Schule sehe ich quasi zwei Extreme, zwei Extreme des Verbiegens.
00:04:09: Das eine ist quasi, wenn alles sich nach dem Kind dreht, wo die ganz tolle Schule gesucht wird, die Naturschule.
00:04:18: Und dann fahre ich, muss ich eine Stunde, eine Strecke fahren, um mein Kind hinzubringen, muss eine Stunde zurückfahren, muss wieder eine Stunde fahren, bin vier Stunden unterwegs im Auto.
00:04:27: um in der Naturschule zu sein.
00:04:28: Da sind so Sachen, die finde ich dann extrem.
00:04:32: Da ist sehr viel Verbiegen aus meiner Sicht drin.
00:04:35: Kann im Einzelfall gerechtfertigt sein.
00:04:38: Und gleichzeitig finde ich, ist es auch wertvoll, etwas zu nehmen, was für uns alle gut ist, wo die Bedürfnisse von uns allen gesehen werden.
00:04:48: Das andere Verbiegen, es geht nun um die Eltern.
00:04:50: Das kommt gerne aus dieser älteren Generation.
00:04:53: Das sagen gerne Großeltern und so.
00:04:56: Ja, ihr müsst euch da nicht auf der Nase rumtanzen lassen und so weiter und so fort.
00:04:59: Ihr müsst das entscheiden.
00:05:01: Ihr, das Kind, hat doch da nichts zu sagen.
00:05:04: Das wäre das andere Verbiegen.
00:05:05: Da verbiegen wir das Kind.
00:05:09: Dieses Paar, was zu mir kam, das hatte nach der Sitzung folgende Idee.
00:05:15: Wir schauen uns drei Schulen an.
00:05:17: Wir sprechen uns als Eltern ab.
00:05:19: Und dann suchen wir das Gespräch mit dem Kind.
00:05:22: Und zwar ein moderiertes oder ein bewusstes Gespräch.
00:05:26: Wie visualisieren das?
00:05:27: Also wir nehmen großes Blatt, ein riesiges Blatt, sowas wie eine Tapete und zeichnen da die drei Schulen drauf.
00:05:35: Und dann kann das Kind all seine Vorleben einzeichnen.
00:05:39: Vielleicht ein Männchen für eine Freundin, die in diese Schule geht.
00:05:43: Vielleicht dort ist es die Möglichkeit, dass ich da zu Fuß hingehen kann.
00:05:47: Dann kann ich da ein Männchen mal das geht oder ein Fahrrad mal oder was auch immer.
00:05:53: Und die Eltern können dann auch ihren Teil zu beitragen.
00:05:56: Und so kann man gucken, ob es gemeinsame Möglichkeit gibt für eine favorisierte Schule.
00:06:03: Und vor allem diese Einsicht, dass es nicht die richtige Entscheidung gibt, die sie erfüllen müssen, sondern dass sie die gemeinsam treffen können und notfalls auch wieder korrigieren können.
00:06:14: Notfalls korrigierend eingreifen können, wenn sie merken, ihr Kind kommt mit der Lehrerin nicht zurecht, mit dem Lehrer.
00:06:20: Das Kind kommt in der Klasse nicht zurecht.
00:06:22: Das Kind kommt mit dem Schulweg nicht zurecht.
00:06:24: Dass sie immer dann wieder eingreifen können und gestalten können.
00:06:29: Und notfalls auch die Schule wechseln können, dass da Gestaltungsspielräume sind.
00:06:34: Also löst dich von der Idee, dass es eine richtige Schule gibt.
00:06:39: Sondern guck doch mal, ob es möglich ist, eine Schule zu finden, die sich richtig für euch anfühlt.
00:06:46: Ich finde, das Kind sollte sich mit der Entscheidung wohlfühlen und die Eltern sollten damit okay sein.
00:06:53: Das war es für heute.
00:06:54: In Eltern gelöhnt es in fünf Minuten.
00:06:55: Es sind schon wieder sieben Minuten.
00:06:57: Noch ein kleiner Ausblick.
00:06:58: Bald starte wieder der Kreis der Väter.
00:07:00: Das ist ein Gruppenformat speziell für Väter.
00:07:02: Die Überraschung.
00:07:03: Termine stehen noch nicht fest, aber ich halte hier auf dem laufenden Bestarten Ende des Jahres.
00:07:09: Und jetzt möchte ich dir Danke sagen, falls es heute noch keiner gesagt hat, für dein Dasein in deiner Familie.
00:07:15: Danke dir, alles Liebe und bis bald!